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Gedanken zum Tag

Eine sehr eigenwillige Zeit erleben wir gerade. Als Lungauer. Als Österreicher. Als Menschen dieser Erde. Die Sonne am strahlend blauen Himmel ließe normalerweise unsere Herzen höher springen, wir hätten Lust auf Berg, Lust auf Garteln, Lust auf ... das Leben. Ein bisschen ist diese wohl zugegen, doch schaumgebremst, gepuffert, dumpf und, ja, und irgendwie nicht frei. Unfreie Freude, das klingt furchtbar. Fühlt sich auch furchtbar an. Wir alle spüren, dass uns etwas begegnet, dem wir uns nicht gewachsen fühlen. Wie auch? Es stellt sich uns nicht vor, es sagt nicht, was es mit uns vorhat, es bedroht uns, ohne mit den Zähnen zu knirschen oder uns böse anzusehen. 

 

Und doch hat diese Zeit, in all der Sorge, dem Bangen und auch dem Fürchten, etwas ganz Besonderes: Meine Gedanken schweifen sehr viel ab vom täglichen Tun, von der momentanen Beschäftigung. Interessanterweise schweifen sie jedoch nicht hin zur Sorge und zum Bangen, nein, sie spazieren in alle Himmelsrichtungen hin zu meinen Liebsten, zu vielen vielen Wegbegleitern, die ich in der gleichen Lage weiß, wie ich es bin, die Gleiches erleben und wohl auch Ähnliches spüren. Zu meinen Eltern, meinen lieben Tanten und Onkels, meinen Nichten, meinem Bruder, meinen Cousinen und Cousins, meinen Schwiegereltern, meinen Studienkollegen, die in verschiedenen Ländern dieser Erde leben, zu Bekannten aus Beruf und Schule der Kinder, zu Freunden, die es immer waren und immer sein werden: überall dahin fliegen meine Gedanken, auf den breiten Schwingen des Mitgefühls, der Solidarität und des Gemeinsamen getragen. Da kommt ein Lächeln auf meine Lippen und ein Strahlen in mein Herz und ich denke mir: Wir schaffen das. Ob lang, ob kurz, ob leichter oder schwieriger, ob mit größeren oder kleineren Verlusten: Wir schaffen das. Das Leben ist zu bunt, zu stark, zu schön, als dass es sich so leicht unterkriegen lassen würde. Und WIR sind das Leben. Jeder einzelne von uns.

Eva Adelbrecht

Team von Buchhandlung und Verlag Pfeifenberger

Lektorin & Autorin


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Kommentare: 2
  • #1

    Helga Daleiden (Donnerstag, 19 März 2020 07:04)

    Guten Morgen und ❤️ lichen Dank für die berührenden Worte in dieser schwierigen Zeit.
    Alles Gute und bleibt gesund �

  • #2

    Robert aus Celovec (Sonntag, 29 März 2020 20:55)

    Das kann ich nur bestätigen! Bücher entdecken oder wiederentdecken, unter neuen Tagesbedingungen.
    Das Abtauchen in Buchinhalte ermöglicht missliche Situationen zumindest kurzzeitig neben sich zu lassen, um sich danach, etwas gestärkt, Neuem zu stellen.

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